Zeitabschätzung

Zeitabschätzung bezeichnet die Schätzung der voraussichtlichen Dauer, die nötig ist, um eine Aufgabe, ein Teilprojekt oder ein Projekt von Anfang bis Abschluss zu bearbeiten. Sie dient der Planung, Ressourcenallokation und Terminsteuerung. Eine realistische Zeitabschätzung berücksichtigt den Umfang, Abhängigkeiten, verfügbare Ressourcen und Unsicherheiten sowie mögliche Pausen oder Überlappungen.

Hauptmethoden: Expertenschätzung; Analogie- bzw. Referenzklassen-Schätzung; Bottom-up-Schätzung; Three-Point-Schätzung (optimistisch, realistisch, pessimistisch); Probabilistische Ansätze wie PERT oder Monte-Carlo-Simulation. In agilen Kontexten sind Techniken wie Planning Poker, Fibonacci-Skalen und historische Daten gängige Hilfsmittel.

Prozess: Anforderungen und Umfang klären, historische Daten prüfen, Schätzgrößen festlegen, Reserven (Puffer) berücksichtigen, Schätzungen dokumentieren und regelmäßig re-evaluieren. Unterschiede zwischen Zeit- und Aufwand (Dauer vs. Arbeitsmenge) beachten; Überlappung von Schätzung und Terminplanung vermeiden; iterativ aktualisieren.

Herausforderungen und Bedeutung: Unklare Anforderungen, Änderungen im Scope, Abhängigkeiten, unvollständige Informationen, Optimismus-Bias; Risiken berücksichtigen und Reserven festlegen. Transparente Kommunikation und nachvollziehbare Annahmen erhöhen die Genauigkeit. Historische Daten und kontinuierliches Lernen verbessern Langzeit-Schätzungen. Zeitabschätzungen spielen in vielen Branchen eine zentrale Rolle für Budget- und Terminzusagen und ermöglichen frühzeitige Gegenmaßnahmen bei Abweichungen.