Wärmeregulation
Wärmeregulation bezeichnet die Fähigkeit eines Organismus, die Körpertemperatur innerhalb enger Grenzwerte zu halten. Bei Menschen liegt der normale Bereich der Kernkörpertemperatur um etwa 36,5 bis 37,5 °C. Das zentrale Regulationszentrum befindet sich im Hypothalamus; dort integrieren Thermorezeptoren aus Haut, Organen und dem Blut Temperaturinformationen und setzen entsprechende Gegenmaßnahmen in Gang. Über das vegetative Nervensystem, Hypophysenhormone und lokale Mechanismen beeinflusst der Hypothalamus Wärmeproduktion und Wärmeverlust. Typische Effektoren sind vermehrte oder verminderte Durchblutung der Haut (Vasodilatation vs. Vasokonstriktion), Schweißproduktion, Muskelzittern und andere Muskelaktivität, sowie Verhaltensreaktionen wie Kleidung anlegen oder Wärme suchen.
Wärmeproduktion erfolgt durch Basalstoffwechsel und Muskelaktivität; bei Säugetieren unterstützt braunes Fettgewebe die Thermogenese, besonders bei Neugeborenen.
Fieber ist eine regulierte Erhöhung der Solltemperatur als Teil der Immunantwort; Zytokine beeinflussen den Hypothalamus und
Thermoregulation variiert im Tagesverlauf (Circadianrhythmus) und mit Akklimatisierung an Hitze oder Kälte. Umweltbedingungen, Kleidung und körperliche
Störungen der Wärmeregulation können Hypothermie, Hyperthermie oder Fieber umfassen und erfordern medizinische Abklärung.