Wärmeanteil

Wärmeanteil bezeichnet den Anteil der Wärmeenergie an einer Gesamtenergiegröße oder an einem Energiebedarf. Der Begriff wird vor allem in der Gebäude- und Energiesystemanalyse verwendet, um zu beschreiben, welcher Anteil der verbrauchten Energie in Form von Wärme anfällt. Er ist in der Regel eine dimensionslose Größe, die als Bruchteil oder in Prozent ausgedrückt werden kann.

In Praxis kontexten dient der Wärmeanteil dazu, Strukturen des Energieverbrauchs zu verstehen, etwa den Anteil der Heizwärme im Endenergiebedarf eines Gebäudes oder den Anteil der Wärmeenergie in einem Heizsystem (Kessel, Wärmepumpe, Fernwärme). Er hilft bei der Bewertung von Maßnahmen zur Reduktion des Wärmebedarfs und zur Optimierung der Wärmeversorgung.

Berechnung: Wärmeanteil = Wärmeenergie Q Wärme geteilt durch Gesamtenergie Q Gesamt. Falls der Fokus auf Endenergie liegt: Wärmeanteil am Endenergiebedarf = Wärmebedarf geteilt durch Gesamtendenergiebedarf. Die Größen können in Kilowattstunden oder Joule gemessen oder aus Betriebsmessdaten abgeleitet werden. In vielen Analysen wird der Wärmeanteil als jährlicher Durchschnitt oder als Anteil bestimmter Heizperioden angegeben.

Anwendung: Der Wärmeanteil wird in der Bau- und Versorgungstechnik verwendet, um Heizbedarf zu bewerten, Effizienzmaßnahmen zu planen oder Förderziele zu erreichen. Er hilft, den Nutzen von Maßnahmen wie Dämmung, Wärmepumpen oder Elektrifizierung zu vergleichen.

Beispiel: In einem Haushalt mit 1200 kWh Gesamtenergieverbrauch liefert die Heizung 900 kWh, der Wärmeanteil beträgt damit 75 Prozent. Andere Endenergiequellen wie Beleuchtung oder Geräte machen die verbleibenden 25 Prozent aus.

Siehe auch: Endenergie, Heizwärmebedarf, Wärmeeffizienz, Wärmeversorgung.