Währungspanne

Währungspanne bezeichnet im Finanzwesen die Spanne, innerhalb der eine Währung gegenüber einer anderen notiert oder gegenüber einem Referenzwert bewegt wird. Der Begriff wird sowohl für die durch Marktkräfte bedingte Volatilität als auch für von Zentralbanken festgelegte Wechselkurskorridore verwendet. Die Spanne kann sich auf einzelne Handelspaare, auf einen Währungskorb oder auf Zeiträume wie Tage oder Wochen beziehen.

Im Marktkontext ist die Spanne die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Kurs eines Währungspaars in einem festgelegten Zeitraum. Sie lässt sich als absolute Differenz oder als prozentuale Spanne ausdrücken und dient der Beurteilung von Volatilität, Liquidität und Handelsstrategien. Größere Spannen gehen oft mit erhöhter Unsicherheit, niedrigeren Liquiditäten oder stärkeren News-Ereignissen einher.

Politisch oder regulatorisch kann eine Währungspanne auch den erlaubten Schwankungsbereich um einen zentralen Wert beschreiben, der durch eine Zentralbank definiert wird. Innerhalb dieses Korridors soll der Wechselkurs schwanken, und ein Überschreiten kann Interventionen auslösen. Ein bekanntes Beispiel ist der europäische Wechselkursmechanismus ERM II, in dem teilnehmende Währungen in einem Korridor von plus/minus 15 Prozent zum Euro liegen dürfen. Historisch setzte die Schweizerische Nationalbank eine Obergrenze für den Franken gegenüber dem Euro fest (1 EUR = 1,20 CHF) bis 2015.

In der Praxis dient die Währungspanne der Einschätzung von Stabilität, Markterwartungen und potenziellen Interventionen der Governing-Behörden. Sie ist außerdem ein Maßstab in der technischen Analyse und bei der Risikobewertung von Fremdwährungstransaktionen.