Währungsgebiet

Währungsgebiet bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre ein geografisch oder politisch abgegrenztes Gebiet, in dem eine bestimmte Währung als gesetzliches Zahlungsmittel gilt und in dem Transaktionen, Preise und Löhne überwiegend in dieser Währung abgerechnet werden. Die Geldpolitik und die Ausgabe der Währung können dabei vollständig oder teilweise von einer Zentralbank koordiniert werden. In einem Währungsgebiet kann die Souveränität über die Geldpolitik auf eine supranationale Instanz, eine nationale Zentralbank oder eine Kombination davon übertragen sein.

Es gibt verschiedene Typen von Währungsgebieten. Eine Währungsunion liegt vor, wenn mehrere Staaten dieselbe Währung verwenden und eine gemeinsame Geldpolitik verfolgen; das bekannteste Beispiel ist die Eurozone. Bei der Dollarisierung oder der vollständigen Nutzung einer Fremdwährung verzichtet ein Gebiet auf eigene Geldpolitik und verwendet die Geldpolitik des Fremdemittenten; Beispiele sind Panama und Ecuador. Schließlich gibt es feste Wechselkurse oder Währungsbindungen, bei denen die heimische Währung an eine andere Währung gekoppelt wird und die geldpolitische Handlungsfreiheit eingeschränkt ist; Beispiele hierfür sind Gebiete mit einer USD- oder EUR-Bindung wie Hongkong im Rahmen eines Währungskontrollsystems.

Währungsgebiete verfolgen in der Regel das Ziel der Preisstabilität und der Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels. Vorteile eines solchen Gebiets sind unter anderem geringere Transaktionskosten, bessere Preisvergleichbarkeit und stärkere Integration des Binnenmarkts. Nachteile sind der Verlust oder die Einschränkung monetärer Souveränität, erhöhte Anfälligkeit für externe Schocks und die Notwendigkeit politischer Koordination sowie gegebenenfalls erhebliche Vorräte an Devisenreserven zur Stabilisierung der Währung.