Wettbewerbsverhaltens

Wettbewerbsverhalten beschreibt das Verhalten von Unternehmen in Märkten, durch das Preise, Produktqualität, Innovation und die Allokation von Ressourcen beeinflusst werden. Es umfasst sowohl Verhaltensweisen, die den Wettbewerb fördern, als auch solche, die ihn einschränken oder verhindern. Zu den pro-competitive Verhaltensweisen gehören Preiswettbewerb, Produktdifferenzierung, Qualitätsverbesserungen, Transparenz für Verbraucher und Anreize zu Innovationen.

Anti-competitive Verhaltensweisen umfassen Absprachen, Kartelle, Marktaufteilung, Missbrauch einer Marktmacht sowie fusionale oder exklusive Praktiken, die neuen oder bestehenden Wettbewerbern den Marktzugang erschweren oder unmöglich machen.

Rechtlich wird das Wettbewerbsverhalten durch Wettbewerbsrecht reguliert, das darauf abzielt, wirksamen Wettbewerb zu sichern. Typische Verstöße sind Absprachen und Preisabsprachen (Kartellabsprachen), Marktaufteilungen sowie Missbrauch einer dominierenden Stellung, etwa durch Verdrängungspraktiken oder diskriminierende Preisgestaltung. Fusionen werden einer Fusionskontrolle unterzogen, um wettbewerbsrelevante Auswirkungen zu prüfen.

Durchsetzung erfolgt durch Behörden wie das Bundeskartellamt in Deutschland oder die Europäische Kommission; Sanktionen reichen von Geldbußen bis zu Verhaltensauflagen, Strukturmaßnahmen (z. B. Veräußerungen).

Wettbewerbsverhalten wird auch durch Marktstruktur beeinflusst; Messgrößen wie Konzentrationsrationen, der Herfindahl-Hirschman-Index (HHI), Eintrittsbarrieren sowie Wettbewerbsdynamik werden berücksichtigt. In digitalen Märkten stellen Plattformen mit Marktmacht besondere Herausforderungen dar, etwa Gatekeeper-Positionen, Datenzugang und Netzwerkeffekte.