Wertminderungsaufwendungen

Wertminderungsaufwendungen sind Aufwendungen, die entstehen, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Wert unterschreitet. Sie bedeuten eine außerplanmäßige oder zusätzliche Wertminderung jenseits der normalen Abschreibung und betreffen in der Praxis unter anderem Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, Forderungen oder Vorräte. Ziel ist es, den in der Bilanz ausgewiesenen Wert realistischer abzubilden.

Nach internationalen Rechnungslegungsstandards werden Wertminderungen in der Regel gemäß IAS 36 erfasst. Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Die Wertminderungsaufwendungen mindern das operative Ergebnis der Berichtsperiode. Reaktivierungen oder Zuschreibungen sind je nach Vermögenswert möglich, mit Einschränkungen, insbesondere bei Goodwill, der in der Regel nicht reversibel abgewertet werden darf.

Beispiele für Werte, die gemindert werden können, umfassen tangible Vermögenswerte wie Maschinen und Gebäude, immaterielle Vermögenswerte, Forderungen aufgrund erhöhten Ausfallsrisikos bzw. Wertminderungen nach Kreditrisiken sowie Vorräte, deren Nettoveräußerungswert niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten. In der Praxis unterscheiden sich die Maßnahmen je nach Art des Vermögenswerts und dem geltenden Rechnungslegungsrahmen, zum Beispiel IFRS vs. HGB.

In der Berichterstattung werden Wertminderungsaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwendungen ausgewiesen und wirken sich unmittelbar auf den Periodenüberschuss aus. Die bilanzielle Anpassung des Buchwerts erfolgt parallel. In der Praxis können zudem Offenlegungspflichten und steuerliche Behandlung je nach Rechtsordnung variieren.