Wellenlagern

Wellenlagern sind mechanische Bauteile, die Wellen in Maschinen stützen und deren Drehung ermöglichen. Sie übernehmen Radial- und Axiallasten, sorgen für Führung und verhindern seitliches Spiel, wodurch die Achse genau ausgerichtet bleibt. Wellenlagern kommen sowohl in einfachen als auch in hoch beanspruchten Anwendungen vor und unterscheiden sich hauptsächlich in der Art der Lastübertragung und der Schmierung.

Grundlagen und Bauformen: Die meisten Wellenlager bestehen aus Innen- und Außenringen, verschiedenen Wälzkörpern oder aus reinen Gleitflächen. Bei Wälzlagern wird die Last durch Kugeln oder Rollen übertragen, wodurch Reibung minimiert, Tragfähigkeit erhöht und hohe Lebensdauer erzielt wird. Gleitlager arbeiten dagegen mit einer schmierenden Schicht zwischen den Reibflächen, was je nach Schmiermedium und Werkstoff Vorteile bei bestimmten Drehzahlen oder Temperaturen bringen kann. In vielen Maschinen kommen auch Kombinationen oder spezielle Bauformen vor, wie Axiallager, spannungsarme Lager oder Pendelrollenlager.

Materialien, Schmierung und Wartung: Wälzlager verwenden meist Federstahl oder Hochleistungsstahl für Innen- und Außenringe sowie für Wälzkörper; in bestimmten Anwendungen kommen Keramik- oder Verbundmaterialien zum Einsatz. Gleitlager bestehen häufig aus Bronze, Bimetall oder Kunststoff. Die Schmierung erfolgt mit Fett oder Öl; Dichtungen oder Gehäuseabdichtungen schützen vor Verunreinigungen. Die Lebensdauer wird durch dynamische Last, Drehzahl, Temperatur und Schmierfilmbildung bestimmt; gängige Berechnungen nutzen Normen wie ISO 281, die Tragfähigkeiten und Lebensdauer bewerten.

Anwendungen und Bedeutung: Wellenlager finden sich in Motoren, Getrieben, Pumpen, Maschinenwerkzeugen, Fahrzeugen und vielen Industrieanlagen. Ihre Wahl hängt von Lastcharakteristik, Betriebsgeschwindigkeit, Umgebung und Wartungsanforderungen ab. Gleichgewicht von Leistungsfähigkeit, Kosten und Zuverlässigkeit ist zentral bei der Auswahl von Wellenlagern.