WasserstoffAtemtest

Der Wasserstoff-Atemtest, auch Wasserstoffatemtest genannt, ist ein nicht invasives diagnostisches Verfahren zur Erfassung von Kohlenhydratmalabsorptionen und einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms (SIBO). Er basiert auf der Messung von Wasserstoff, der bei der Fermentation unverdaulicher Kohlenhydrate durch Darmbakterien entsteht und über die Lunge abgeatmet wird. In einigen Laboren wird zusätzlich Methan gemessen, da bestimmte Darmmikroben Methan produzieren.

Funktionsweise und Substrate: Werden dem Patienten verdauliche Kohlenhydrate wie Glukose, Laktose, Fruktose oder Lactulose verabreicht, produzieren Bakterien Wasserstoff (und gelegentlich Methan). Die Messung erfolgt durch Atemproben in festgelegten Intervallen. Ein signifikanter Anstieg des Wasserstoffgehalts gegenüber dem Ausgangswert oder das Erreichen eines definierten Schwellenwerts wird als Hinweis auf Malabsorption oder SIBO gewertet; bei Methan kann auch dessen Nachweis als positiver Befund gelten.

Durchführung und Vorbereitung: Typischerweise wird der Patient vor dem Test mehrere Stunden lang gefastet. Vor dem Test sollten bestimmte Medikamente (z. B. Antibiotika) und Nahrungsmittel vermieden werden. Es erfolgt zunächst eine Baseline-Atemprobe, dann werden dem Patienten der Testkohlenhydrat gegeben und Atemproben in regelmäßigen Abständen über etwa 2 bis 3 Stunden entnommen.

Indikationen, Interpretation und Limitationen: Der Test dient der Abklärung von Laktose- oder Fruktoseintoleranz sowie von SIBO. Ergebnisse können durch Faktoren wie schnelle oder langsame Darmpassage, kürzliche Antibiotikabehandlung, Rauchen oder eine fermentationsreiche Ernährung beeinflusst werden und zu Fehlinterpretationen führen. Nicht alle Labore messen Methan; daher ist die Interpretation abhängig von der Testmethode und dem klinischen Bild.