Wasserbeständig

Wasserbeständig bezeichnet die Eigenschaft eines Materials oder Produkts, Wasser abzuwehren oder nur begrenzt eindringen zu lassen, ohne Funktionsverlust. Sie wird in Bereichen wie Elektronik, Textilien, Beschichtungen und Bauteilen eingesetzt.

Der Begriff unterscheidet sich von wasserdicht. Wasserbeständig deckt typischerweise Schutz gegen Spritzwasser, Regen, Feuchtigkeit und kurze Einwirkungen ab; wasserdicht bedeutet in der Regel Schutz gegen vollständiges Eindringen von Wasser über längere Zeiträume oder bestimmte Tiefen, oft nach einer vorgeschriebenen Norm.

Standards und Prüfung: In Verbraucherprodukten wird Wasserbeständigkeit häufig durch IP-Schutzarten gemäß IEC 60529 angegeben. Die zweite Ziffer der IP-Bezeichnung beschreibt den Wasserschutz (von Spritzwasser bis Eintauchen). Beispiele sind IP67 (Eintauchen bis 1 m für bis zu 30 Minuten) und IP68 (weitergehendes Eintauchen gemäß Herstellerangaben). Manche Geräte verwenden auch Bar- oder ATM-Angaben. Es gilt, dass IP-Werte unter Testbedingungen ermittelt werden und mit der Praxis variieren können.

Anwendungen und Konstruktion: Wasserbeständigkeit entsteht durch Dichtungen, Dichtflächen, Beschichtungen und Gehäusekonstruktion. In Textilien kommen wasserabweisende Oberflächen zum Einsatz; in der Elektronik schützen Gehäuse, Vergussmaterialien und Kabeldurchführungen vor Wassereintritt; in Gebäudebeschichtungen sorgen entsprechende Systeme für Wasser- und Feuchtigkeitsschutz.

Wartung und Einschränkungen: Wasserexposition kann Dichtungen, Korrosionsschutz und Klebstoffe beeinträchtigen; Salzwasser, Temperaturschwankungen und Alterung verschlechtern die Wirkung. Nach Reparaturen oder längerer Nutzung sollten Dichtungen geprüft oder ausgetauscht und gegebenenfalls neue Tests durchgeführt werden.