Vergussmaterialien

Vergussmaterialien sind polymerbasierte Substanzen, die in Elektronik, Automatisierungstechnik und Sensorik eingesetzt werden, um Baugruppen durch vollständiges oder teilweises Vergießen zu schützen. Sie füllen Hohlräume und Spalten, isolieren elektrisch, schützen vor Feuchtigkeit, Staub, Vibrationen und chemischen Einflüssen und verbessern außerdem die thermische Belastbarkeit durch geeignete Wärmeleitfähigkeiten.

Zu den wichtigsten Typen gehören Epoxidharz-, Polyurethan-, Silikon- und Acrylat-Vergüsse. Epoxidharze weisen hohe Festigkeit und chemische Beständigkeit auf, sind jedoch meist starrer. Polyurethane bieten gute Dämpfung und Flexibilität, können in bestimmten Formulierungen jedoch geringer alterungsbeständig sein. Silikone zeichnen sich durch hervorragende Temperaturstabilität und Langzeitalterung aus, sind aber kostenintensiver. Acrylat-Vergüsse ermöglichen schnelle Aushärtung und optische Transparenz, sind jedoch temperaturabhängig.

Die Verarbeitung erfolgt überwiegend als Zwei-Komponenten-System oder als Ein-Komponenten-System, das durch Umgehärtung ausfällt. Typische Parameter sind Viskosität, Topfzeit, Aushärtungstemperatur und die mechanisch-thermischen Eigenschaften. Typische Anwendungen finden sich in Elektronikbauteilen, Leistungshalbleitern, Sensorik, LEDs, Automotive-Baugruppen sowie in der Medizintechnik. Bei der Materialauswahl spielen Haftung auf Substrat, Temperaturbereich, Wärmeleitfähigkeit, Dämpfung, Verarbeitbarkeit, Transparenz (bei optischen Bauteilen) sowie Umwelt- und Gesundheitsaspekte eine Rolle.

Sicherheit und Umwelt: Vergussmaterialien können gesundheitsschädliche Substanzen enthalten; es gelten Schutzmaßnahmen, Belüftung und fachgerechte Entsorgung gemäß Gefahrstoff- und Umweltvorschriften. Hersteller geben Hinweise zu Lagerung, Verarbeitung und Entsorgung.