Walddeckung

Walddeckung bezeichnet den Anteil der Landesfläche, der von Waldvegetation bedeckt ist. Sie wird typischerweise als Prozentsatz der Gesamtfläche ausgedrückt und gibt an, wie weit der Boden mit Baumkronen bedeckt ist. Dabei wird oft zwischen der Walddeckung (Deckung durch Baumkronen) und der tatsächlich als Wald definierten Fläche unterschieden; nationale Definitionen können Unterschiede in Baumhöhe oder Kronenbedeckung vorsehen.

Die Messung erfolgt vorwiegend durch Fernerkundung und landwirtschaftliche bzw. forstliche Bestandsdaten. Satellitendaten von Sensoren wie Landsat, Sentinel-2 oder MODIS werden klassifiziert, um Baumdecke oder Waldbestände abzuleiten. Häufig verwenden Länder eine Mindesthöhe von Bäumen und eine gewisse Kronenbedeckung als Kriterien für Wald. Unterschiede in Definitionskriterien, Datengrundlagen und zeitlicher Auflösung erschweren direkte internationale Vergleiche.

Walddeckung ist ein wichtiger Indikator für Umwelt- und Klimapolitik. Sie dient der Überwachung von Waldverlusten und -zuwächsen, der Bewertung von Biodiversität, Kohlenstoffspeicherung, Wasserregulierung und Bodenschutz. Daten werden in internationalen Berichten wie dem Global Forest Resources Assessment der FAO sowie in nationalen Forstberichten genutzt und dienen der Bewertungs- und Zielerreichung im Rahmen von Klimaschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen.

Weltweit deckt Walddeckung rund ein Drittel der Landfläche ab, die Verteilung variiert stark regional: hohes Waldäcknis in borealen und tropischen Regionen, geringere Anteile in manchen feuchten Tropenländern durch Abholzungsprozesse. Es bestehen jedoch Unsicherheiten aufgrund unterschiedlicher Definitionen und Messmethoden.