Wachstumspunkt

Der Wachstumspunkt ist eine biologische Region, in der Zellen aktiv wachsen und sich teilen. In der Botanik bezieht sich der Begriff überwiegend auf das apikale Meristem, das sich an den Spitzen von Spross und Wurzel befindet. Hier finden kontinuierliche Zellteilungen statt, die es dem Organismus ermöglichen, Primärwachstum zu realisieren, und die Grundlage für die Bildung neuer Gewebe, Blätter und Wurzeln legen. Daneben existieren laterale Meristeme wie das Kambium, das sekundäres Dickenwachstum ermöglicht.

Struktur und Funktion: Meristemzellen sind klein, wenig differenziert und bleiben als Stammzellenvorrat funktional. Aus ihnen entwickeln sich die Primärgewebe sowie Blattanlagen und Wurzelanlagen. Die Organisation des Meristems steuert Musterbildung, Organentstehung und die Richtung des Wachstumspfads in Spross und Wurzel.

Regulation: Das Wachstum wird durch Hormone wie Auxin und Zytokinin beeinflusst; weitere Hormone (z. B. Gibberelline, Ab­s­s­s? Abscisinsäure) tragen je nach Kontext bei. Auf der Ebene der Genetik koordinieren Netzwerke die Identität der Meristemzellen, deren Erhalt und die schrittweise Differenzierung in spezialisierte Gewebe.

Bedeutung und Anwendungen: Der Wachstumspunkt ist zentral für das Pflanzenwachstum, die Fähigkeit zur Regeneration und die Reaktion auf Umweltreize. In der Pflanzenzucht und Gartenbau beeinflussen Meristemprinzipien Bewurzlung, Vermehrung, Schnittführung und das Ausbilden neuer Triebe.

Alternative Verwendung: In der Medizin wird der Begriff selten genutzt; hier spricht man ggf. von Wachstumszentren wie Wachstumsfugen im Knochen, die auch als Epiphysenfugen bezeichnet werden.