Vorsteuerbeträge

Vorsteuerbeträge sind die Mehrwertsteuerbeträge, die ein Unternehmer auf Eingangsrechnungen von Lieferanten und Dienstleistern bezahlt hat. In Deutschland bezeichnet man damit die Umsatzsteuer, die dem Unternehmer bei Einkäufen für die unternehmerische Tätigkeit in Rechnung gestellt wird. Diese Vorsteuer kann mit der Umsatzsteuer verrechnet werden, die der Unternehmer auf seine eigenen Lieferungen und Leistungen erhoben hat.

In der Praxis erfolgt die Verrechnung im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldung (UStVA). Dort werden Umsatzsteuer (Ausgangssteuer) und Vorsteuer gegenübergestellt. Nettoschuld oder -erstattung ergibt sich aus Ausgangssteuer minus Vorsteuer. Ist die Vorsteuer höher als die Ausgangssteuer, entsteht eine Erstattung oder wird der Überschuss ins nächste Voranmeldungszeitraum vorgetragen.

Voraussetzungen und Grenzen: Der Vorsteuerabzug setzt voraus, dass die Leistungen für die unternehmerische Tätigkeit verwendet werden, eine ordnungsgemäße Rechnung vorliegt und der Unternehmer vorsteuerabzugsberechtigt ist (kein Kleinunternehmer gemäß Regelbesteuerung). Private Nutzung, steuerfreie Umsätze oder bestimmte Ausschlüsse können den Abzug einschränken oder ausschließen. Bei gemischter Nutzung von Wirtschaftsgütern (teilweise privat) erfolgt der Abzug anteilig. Kapitalgutanschaffung, Exportlieferungen und bestimmte Sonderregelungen können zusätzliche Anforderungen mit sich bringen.

Bedeutung: Der Vorsteuerabzug ist ein zentrales Element der Mehrwertsteuer-Systematik, da er die Mehrwertsteuerbelastung auf unternehmerische Inputs reduziert und so die Endverbrauchersteuer neutral gestaltet. In der Praxis sorgt eine ordnungsgemäße Buchführung und rechtzeitige UStVA für eine korrekte Abwicklung der Vorsteuerbeträge.