Verwandtschaftswörter

Verwandtschaftswörter bezeichnet den Wortschatz, der zur Benennung von Verwandten dient. Dazu gehören direkte Abstammung (Eltern, Großeltern, Kinder), Seitenlinien (Geschwister, Onkel, Tante, Cousin/Cousine) sowie Verwandtschaft durch Heirat (Schwiegereltern, Schwiegerkinder) und durch Stiefverhältnisse (Stiefmutter, Stiefvater). Diese Begriffe finden sich im Alltagsgebrauch, in der Genealogie und in kulturwissenschaftlichen Kontexten.

Der Begriff umfasst verschiedene Untergruppen. Man unterscheidet lineare Verwandtschaft, die in der direkten Linie liegt (Eltern, Großeltern, Kinder), von der seitlichen oder Kollateralverwandtschaft (Geschwister, Onkel, Tante, Cousins). Ergänzend gibt es angeheiratete Verwandte (Schwiegereltern, Schwiegerkinder) sowie Stiefverwandte (Stiefmutter, Stiefvater, Stiefkinder, Stiefgeschwister). Zur Orientierung wird oft der Verwandtschaftsgrad genannt (erste, zweite, dritte Grade) und durch Präfixe wie Schwieger-, Stief- oder Blutsverwandtschaft markiert.

Geschlechtsspezifische Formen sind in vielen Fällen vorhanden: Mutter/Vater, Großmutter/Großvater, Tante/Onkel, Nichte/Neffe, Cousine/Cousin. Im Plural bleibt oft das Geschlecht unmarkiert (Verwandte). Dialektale Varianten und neue Formen entstehen durch soziale Entwicklungen, etwa Großtante oder Urgroßmutter. Die Terminologie reflektiert zudem gesellschaftliche Beziehungen, zum Beispiel Nähe, Heirat oder Pflegeverhältnisse.

Historisch und kulturell sind Verwandtschaftswörter Gegenstand sprachwissenschaftlicher Untersuchungen. Sie zeigen, wie unterschiedliche Gesellschaften Verwandtschaftsbeziehungen sprachlich differenzieren. Im Vergleich mit anderen Sprachen lassen sich unterschiedliche Systeme von Kinship-Terms und deren soziokulturelle Bedeutung beobachten.