Verschleißanalysen

Verschleißanalysen sind systematische Untersuchungen der Verschleißprozesse, die Bauteile unter Betriebsbedingungen beeinflussen. Ziel ist es, die zugrunde liegenden Mechanismen zu identifizieren, den Verschleißverlauf zu quantifizieren, die Lebensdauer abzuschätzen und darauf basierend Design-, Material- oder Wartungsstrategien abzuleiten. Sie finden Anwendung in Industrie, Maschinenbau, Automotive, Werkzeugtechnik und Luftfahrt.

In der Praxis kombinieren Verschleißanalysen experimentelle und analytische Ansätze. Dazu gehören tribologische Tests zur Bestimmung von Reibung und Verschleiß, Analyse von Verschleißpartikeln, Oberflächencharakterisierung und Romstands- bzw. Profilometrie zur Vermessung von Verschleißflächen. Ergänzend kommen material- und mikroskopische Analysen (Mikrostruktur, Härte) sowie chemische Analysen (Spektroskopie, Phasenbestimmung) zum Einsatz. Modellierung und Datenanalyse unterstützen die Interpretation, oft unter Bezug auf Verschleißmodelle wie einfache Verschleißgleichungen oder archardische Modelle sowie statistische Auswertungen von Lebensdauern.

Typische Ergebnisse einer Verschleißanalyse sind Verschleißrate, Verschleißkoeffizient, charakteristische Verschleißmechanismen und Hinweise zur Beanspruchung, Schmierung und Werkstoffkombination. Zielgrößen sind damit unter anderem Lebensdauerabschätzungen, Optimierung von Werkstoffen, Oberflächenbehandlungen, Schmierstoffen und Wartungsintervallen.

Anwendungsfelder umfassen Lager, Zahnräder, Werkzeuge, Motorenkomponenten und industriellen Maschinenbau. Die Analysen unterstützen Entscheidungen zur Zuverlässigkeit, Kostenreduzierung und Umweltverträglichkeit und richten sich nach relevanten Normen und branchenspezifischen Richtlinien, wobei die Ergebnisse in Kontext und Betriebsbedingungen einzuordnen sind.

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