Versagensmuster

Versagensmuster bezeichnet wiederkehrende Muster oder Typen des Versagens von Systemen, Bauteilen oder Prozessen unter bestimmten Betriebsbedingungen. Der Begriff wird in technischen, wissenschaftlichen und organisatorischen Kontexten verwendet, um Ursachen, Ablauf und Auswirkungen von Ausfällen zu beschreiben und zu klassifizieren.

In der Technik, insbesondere in der Werkstoffkunde und im Maschinenbau, beziehen sich Versagensmuster auf typische Bruch- oder Fehlerverläufe, wie Überlastung, Ermüdung, Korrosion, Verschleiß oder Duplett aus Material- und Geometrieeinflüssen. Typische Muster sind rissbildung an Spannungskonzentratoren bei Ermüdung, spröde Brüche bei Überspannung, oder Delaminierung in Verbundwerkstoffen.

In der Zuverlässigkeits- und Instandhaltungslehre dient das Erkennen von Versagensmustern der Risikoanalyse und der Planung von Wartung. Methoden wie FMEA (Fehler-Möglichkeiten- und Einflussanalyse), Fault-Tree-Analyse oder statistische Verfahren wie Weibull-Analyse helfen, Muster zu identifizieren, die Grenzlasten, Lebensdauer und Ausfallwahrscheinlichkeit beeinflussen.

Die Identifikation von Versagensmustern unterstützt Designverbesserungen, Materialauswahl, Wartungsstrategien und Sicherheitsbewertungen. Sie dient auch der Qualitätsverbesserung durch Ursachenforschung und Lernprozesse nach Ausfällen.

In Anwendungsbereichen wie Maschinenbau, Elektronik, Luftfahrt, Bauwesen und Software wird der Begriff unterschiedlich verwendet, bleibt jedoch auf die systematische Beschreibung typischer Ausfallpfade fokussiert.