Vermögensverteilungen

Vermögensverteilungen bezeichnet die Verteilung des Nettovermögens von Individuen oder Haushalten in einer Volkswirtschaft. Nettovermögen umfasst Vermögenswerte wie Immobilien, Aktien, Guthaben und Ansprüche abzüglich Verbindlichkeiten. Im Gegensatz zur Einkommensverteilung beschreibt die Vermögensverteilung den Kapitalbestand zu einem bestimmten Zeitpunkt und wie er unter der Bevölkerung verteilt ist.

Zur Beschreibung verwenden Forscher Kennzahlen wie den Gini-Koeffizienten für Vermögen, die Palma-Relation (Anteil des Vermögens des obersten Dezils im Verhältnis zum untersten), sowie die Anteile der Ober-1-Prozent-Gruppe. Global zeigen sich häufig deutliche Konzentrationen des Vermögens im oberen Bereich der Verteilung; Unterschiede bestehen zwischen Ländern und Regionen, je nach Erbschaften, Kapitalrenditen, Wohneigentum und Steuersystemen.

Ursachen der Vermögensverteilungen sind Startvoraussetzungen, Erbschaften, unterschiedliche Spar- und Investitionsraten, Renditen auf Kapital, Bildung und Arbeitsmarktchancen sowie politische Maßnahmen wie Steuern und Transfers. Vermögen kann sich durch Renditen rasch erhöhen, wodurch Vermögensunterschiede sich verstärken, auch wenn Einkommen relativ gleich bleiben.

Eine ungleiche Vermögensverteilung beeinflusst Konsumverhalten, Privatisierung von Vermögenswerten, Mobilität und politische Einflussnahme. Sie ist Gegenstand wirtschaftspolitischer Debatten über Umverteilung, Eigentumsschutz und soziale Sicherung.

Politische Instrumente umfassen Vermögens- oder Erbschaftssteuern, Kapitalertragbesteuerung, Transfers, Bildungsausgaben und Maßnahmen zur Wohnraumförderung. Die Wirksamkeit variiert je nach Rechtsordnung und Durchsetzung. Datenprobleme wie Bewertung von Immobilien, nicht vermarkteten Vermögenswerten und international unterschiedliche Messweisen erschweren Vergleiche.