Verlusterträge

Verlusterträge ist ein in der deutschsprachigen Betriebswirtschaft und Agrarökonomie verwendeter Begriff, der den monetären Wert von Ertragseinbußen beschreibt. Er wird genutzt, um die finanziellen Auswirkungen von Produktionskürzungen zu quantifizieren und Entscheidungen in Landwirtschaft, Risiko- und Versicherungswirtschaft zu unterstützen.

Grundidee ist die Differenz zwischen potenziellen und tatsächlich realisierten Erträgen, bewertet zu einem geltenden Marktpreis. Verlusterträge berücksichtigen Mengeneinbußen sowie Qualitätsverluste, soweit sie den Ertrag mindern. Sie dienen als Maßgröße für wirtschaftliche Verluste aus Ertragsrückgängen.

Berechnung: Verlusterträge = (potentieller Ertrag − tatsächlicher Ertrag) × Preis. Der potenzielle Ertrag kann auf historischen Durchschnitten, vertraglich festgelegten Mengen oder technischen Referenzwerten beruhen. Die Berechnung erfolgt meist für eine festgelegte Periode (z. B. Saison, Erntejahr).

Anwendung: In der Betriebswirtschaft zur Risikoanalyse, in Versicherungs- und Förderprogrammen zur Quantifizierung von Schadenfällen, sowie in Policy-Analysen zur Bewertung von Ertragsausfällen in der Landwirtschaft. Auch in angrenzenden Sektoren können Verlusterträge als Performance-Maß dienen.

Beispiel: Potenzieller Ertrag 6 t/ha, tatsächlicher Ertrag 3 t/ha, Preis 400 €/t. Verlusterträge = (6−3) × 400 = 1 200 €/ha.

Einschränkungen: Die Definition ist nicht universell standardisiert; Schätzungen des potenziellen Ertrags sind unsicher und können Preisvolatilität, Qualitätsunterschiede und Marktzugangsbedingungen beeinflussen.