Verbeugung

Verbeugung ist ein nonverbaler Respekt- oder Grußakt, bei dem der Oberkörper nach vorne geneigt, der Kopf gesenkt oder in einigen Fällen auch ein Knien vollzogen wird. Sie dient dem Ausdruck von Höflichkeit, Unterordnung, Entschuldigung oder feierlicher Anerkennung und tritt in vielen Kulturen in unterschiedlicher Form auf. Der Begriff leitet sich vom deutschen Verb beugen ab, wobei ver- die Bedeutung von Hervorbringen oder Vorzeigen transportieren kann.

Formen und Varianten variieren stark je nach kulturellem Kontext. Die einfachste Form ist eine leichte Kopf- oder Oberkörperneigung. In Ostasien gibt es differenzierte Bogenformen: Im Japanischen unterscheidet man unter anderem eshaku (leichter Gruß etwa 15 Grad), keirei (formeller Bogen etwa 30 bis 45 Grad) und saikeirei (tiefster Respekt, häufig mit Kniebeugung oder Niederknien). Währenddessen andere Kulturen ebenfalls respektvolle Verbeugungen kennen, unterscheiden sich Tiefe, Bewegungsablauf und Handhaltung erheblich.

Moderne Anwendung und Bedeutung zeigen sich vor allem in Zeremonien, Theater, Diplomatie und bestimmten organisierten Gruppen. In vielen westlichen Lebensbereichen ist das Händeschütteln oft üblicher, doch in formellen Anlässen, bei monarchischen oder religiösen Zeremonien oder in traditionellen Künsten bleibt die Verbeugung relevant. In Kampfkünsten, Tanz- und Musikdarbietungen zählt die Verbeugung vor Beginn und zum Abschluss der Handlung als Zeichen der Wertschätzung gegenüber Lehrern, Mitwirkenden und Publikum. Insgesamt fungiert Verbeugung als universelles, kulturell variierendes Symbol höflicher Anerkennung.