Unterschenkelknochen

Unterschenkelknochen bezeichnet die zwei langen Röhrenknochen des Unterschenkels: die Tibia (Schienbein) und die Fibula (Wadenbein). Sie bilden zusammen die knöcherne Achse des Unterschenkels und sind durch die Membrana interossea miteinander verbunden. Die Tibia trägt den Großteil des Körpergewichts, die Fibula dient vor allem als Muskelansatz und zur Stabilisierung des Sprunggelenks.

Tibia: Medial gelegen, hat proximale Kondylen, die zusammen mit dem Femur das Kniegelenk bilden. Das Tibial plateau trägt das Gewicht. Distal artikuliert die Tibia mit dem Talus und bildet zusammen mit der Fibula das obere Sprunggelenk. Der Schaft verfügt über eine Markhöhle; an der Tuberositas tibiae setzen Muskel-Sehnen an.

Fibula: Dünn und lateral im Unterschenkel gelegen; sie trägt kein bedeutendes Gewicht, bietet jedoch Muskelfestigkeit und seitliche Stabilität für das Sprunggelenk über den lateralen Malleolus. Proximales und distales Gelenkverhältnis mit der Tibia bilden das obere und untere Tibiofibulargelenk; Membrana interossea verbindet die Knochen.

Blutversorgung und Nerven: Die Tibia wird von Ästen der Arteria tibialis anterior und posterior versorgt; die Fibula erhält Blut aus Peroneal- und umgebenden Arterien. Der Nervus peroneus communis verläuft an der Fibulaperipherie und kann bei Frakturen des Fibulakopfes oder -halses geschädigt werden, was zu einer Fußhebenschwäche führen kann.

Klinik: Brüche der Tibia oder Fibula sind häufige Verletzungen des Unterschenkels. Offene Frakturen, Verschiebungen oder begleitende Gelenkverletzungen erfordern oft operative Stabilisierung. Beim Kind entwickeln sich Wachstumsfugen; Verletzungen dort können das Längenwachstum beeinflussen. Allgemeine Prognose hängt von Frakturtyp, Begleitverletzungen und Therapie ab.