Umweltwert

Umweltwert ist ein Begriff aus der Umweltökonomie, der den Wert beschreibt, den Umweltgüter und Ökosystemleistungen für Menschen und die Gesellschaft haben. Er schließt direkte Nutzung (Erholung, Nutzung von Ressourcen), indirekte Nutzung (Schutz vor Überschwemmungen, Klimaregulation) sowie Nicht-Nutzwerte wie Existenz- oder Erhaltungswerte ein. Ziel der Bewertung ist es, Umweltaspekte in politische Entscheidungsprozesse einzubeziehen und Umweltmaßnahmen vergleichbar zu machen.

Zur Quantifizierung des Umweltwerts werden unterschiedliche Methoden eingesetzt. Beobachtete Präferenzansätze nutzen Marktpreise oder dort beobachtete Verhaltensweisen, zum Beispiel Hedonische Preisbestimmung und die Travel-Cost-Methode. Befragungsbasierte Ansätze verwenden hypothetische oder reale Szenarien, etwa Contingent Valuation und Choice-Experimente.

Anwendungsfelder sind Kosten-Nutzen-Analysen, Umwelt- und Naturschutz, Infrastrukturplanung, Landnutzungsentscheidungen sowie Klima- und Ressourcenpolitik. Die Valuation unterstützt auch die Erstellung von Naturkapitalberichten und Bewertungsrahmen in politischen Programmen.

Kritik: Die Monetarisierung von Umweltgütern ist fehleranfällig. Nicht-Marktwerte lassen sich schwer erfassen, es besteht Ungewissheit, Hypothesen-Bias und Verteilungsfragen. Ethik- und Gerechtigkeitsaspekte werden diskutiert, und es gibt Debatten über die Aussagekraft von Schätzungen.

Siehe auch: Ökosystemdienstleistungen, Umweltökonomie, Natural Capital.