Umverteilungsformen

Umverteilungsformen bezeichnet Instrumente, mit denen Einkommen oder Vermögen von bestimmten Gruppen auf andere übertragen werden. Ziel ist die Reduktion wirtschaftlicher Ungleichheit, die Sicherung sozialer Teilhabe und die Stabilisierung des Einkommens in Krisenzeiten. Umverteilung erfolgt in der Regel über den Staat, kann aber auch durch private Arrangements erfolgen.

Zu den direkten Transferformen gehören Geldleistungen wie Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Diese Leistungen können universal oder bedarfsorientiert gestaltet sein. Means-tested Programme ziehen die Anspruchsberechtigung nach Einkommen heran.

In-Kind-Transfers umfassen kostenfreie oder subventionierte Leistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohnen und Mobilität. Öffentliche Dienstleistungen dienen der Grundversorgung unabhängig vom Erwerbseinkommen und ergänzen direkte Transfers durch stabile Grundangebote.

Die Umverteilung über Steuern wird durch progressive Einkommensteuern, Vermögensbesteuerung, Sozialabgaben und Steuergutschriften realisiert. Indirekte Formen umfassen Preis- und Subventionspolitik, zum Beispiel Subventionen für Grundgüter oder steuerliche Vergünstigungen.

Universelle Systeme verteilen Leistungen breit an alle Bürger, während selektive Programme zielgenau nach Bedarf ausgerichtet sind. Vor- und Nachteile betreffen Effizienz, Anreizwirkungen, Verwaltungsaufwand und fiskalische Tragfähigkeit. Unterschiede in Umverteilungsformen spiegeln verschiedene Wohlfahrtsmodelle wider, die in liberale, kontinentale oder sozialdemokratische Traditionen eingeordnet werden.