Turkmenisch

Turkmenisch gehört zur Turksprachenfamilie und zur Oghuz-Untergruppe. Es ist eng verwandt mit Türkisch und Aserbaidschanisch und bildet zusammen mit ihnen eine Sprachgruppe der westlichen Turksprachen. Die Sprache wird von den Turkmeninnen und Turkmenen in Turkmenistan sowie von Turkmenen in der Diaspora gesprochen.

In Turkmenistan ist Turkmenisch die Amtssprache und wird in Verwaltung, Medien, Bildung und öffentlichen Institutionen verwendet. Von der Unabhängigkeit 1991 bis heute hat sich die Sprache politisch und kulturell weiterentwickelt, wobei der Erhalt und die Standardisierung des Turkmenischen eine zentrale Rolle spielen.

Die Schrift des Turkmenischen ist heute lateinisch. Nach der Unabhängigkeit wurden kyrillische Schriftformen durch ein modernes lateinisches Alphabet ersetzt. Zuvor kam im historischen Kontext auch das arabische Skript zum Einsatz. Die Schreibweise wird regelmäßig normiert, um Bildung und Administration zu erleichtern.

Turkmenisch zeichnet sich durch eine agglutinierende Grammatik und Vokalharmonie aus. Die Grundwortstellung ist SOV (Subjekt-Objekt-Verb). Das Kasussystem umfasst mehrere Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokal- und Ablativfall) und wird über Suffixe markiert. Es gibt kein grammatical Geschlecht; Numerus wird oft durch Kasus- und Numerussuffixe angezeigt. Der Wortschatz enthält viele Lehnwörter aus Persisch, Arabisch und Russisch; in jüngerer Zeit nehmen auch Türkisch und Englisch Einfluss.

Dialekte existieren, wobei sich nord-, ost- und südliche Varietäten unterscheiden. Die Standardsprache basiert weitgehend auf den regionalen Varietäten rund um Aşgabat, wobei regionale Unterschiede im Alltag wahrgenommen werden. Turkmenisch bleibt stark vom kulturellen Erbe Turkmenistans geprägt und spielt eine zentrale Rolle in Identität und Verfassungsrecht.