Turbinenfuel

Turbinenfuel bezeichnet ein kerosenebasiertes Brennmittel, das speziell für Gas-Turbinen entwickelt wurde. Es wird überwiegend in der Luftfahrt – in Flugzeugturbinen – sowie in industriellen Gasturbinen von Kraftwerken und Industrieanlagen eingesetzt. Turbinenfuel muss bei tiefen Temperaturen fließfähig bleiben und eine hohe Energiedichte, gute Zünd- und Verbrennungseigenschaften sowie zuverlässige Schmierfähigkeit gewährleisten.

Herkunft und Typen: Am häufigsten verwendetes Turbinenfuel ist kerosenebasiertes Jetfuel. In der Luftfahrt kennt man Jet A-1 (weltweit verbreitet) und Jet A; Jet B ist eine Gemischung aus Naphtha und Kerosin mit extremer Kältebeständigkeit, aber erhöhtem Verdampfungsrisiko. Neben fossilem Treibstoff gewinnen SAF (sustainable aviation fuel) an Bedeutung, etwa HEFA-Jet aus Biomasse oder synthetische Kerosen aus Fischer-Tropsch- oder PtL-Verfahren. Militärische Systeme nutzen zusätzlich Jet-Kraftstoffe wie JP-8.

Herstellung und Spezifikationen: Die überwiegende Mehrzahl von Turbinenfuel wird aus Rohöl durch Raffination gewonnen; SAF wird aus Biomasse, Abfallstoffen oder synthetischen Prozessen hergestellt. Standards regeln Eigenschaften wie Gefrierpunkt, Flammpunkt, Viskosität, Schwefelgehalt, Reinigungsgrad und Kontaminationen. Jet A-1 entspricht der ASTM D1655; Jet A ist ähnliche Spezifikation; JP-8 ist eine militärische Variante.

Verwendung und Umwelt: Turbinenfuel hat eine hohe Energiedichte pro Masse und ist der Brennstoff der Wahl für Turbinen. Die Emissionen hängen stark vom Brennstoff und dem Mischungsverhältnis ab. SAFs können den Lebenszyklus-CO2-Ausstoß signifikant reduzieren, erfordern jedoch Anpassungen von Infrastruktur und Logistik. Die Forschung konzentriert sich auf weitere nachhaltige oder synthetische Turbinenkraftstoffe und deren Integration in bestehende Kraftstoffe.