Trockenfraktion

Trockenfraktion, auch Trockenfraktionierung genannt, ist ein Verfahren der Trenntechnik, bei dem ein Gemisch ohne Lösungsmittel in verschiedene Fraktionen aufgeteilt wird. Typischerweise wird dabei eine Fett- oder Ölphase durch kontrolliertes Abkühlen kristallisiert; der festere Anteil bildet eine Kristallfraktion (Stearin), der flüssige Anteil bleibt als Olein erhalten. Durch anschließende mechanische Trennung, wie Filtration oder Zentrifugation, werden Fest- und Flüssigfraktion getrennt.

Anwendungsgebiete: In der Lebensmittel- und Fettindustrie dient Trockenfraktion dazu, Fettfraktionen mit unterschiedlichen Schmelzprofilen herzustellen, z. B. Stearin- und Olein-Fraktionen von pflanzlichen Ölen, die als Ausgangsmaterial für Margarine, Backfette oder Schokoladenfüllungen genutzt werden. Ebenso kommt die Trockenfraktionierung bei Rohölen oder Fettgemischen vor, wenn solventfreie Aufbereitung gewünscht ist.

Vorteile und Einschränkungen: Im Vergleich zur Nass- oder Lösungsmittel-Fraktionierung entfällt der Einsatz von Lösungsmitteln, was Kosten senkt und Umweltaspekte erleichtert. Nachteile liegen in einer geringeren Feinheit der Trennung und in spezifischen Temperatur- und Mischungsanforderungen, die eine präzise Prozessführung erfordern. Die Ausbeute der Fraktionen hängt stark von der Treib- bzw. Gehaltszusammensetzung ab.

Geschichte und Struktur: Die Methode wurde im Verlauf des 20. Jahrhunderts in der Fetttechnik etabliert, parallel zur Entwicklung der Nassfraktionierung. Trockenfraktion eignet sich besonders für öl- und fetthaltige Rohstoffe.

Siehe auch: Fraktionierung, Fettfraktionierung, Stearin, Olein, Kristallisation.