Treibpfähle

Treibpfähle sind Pfähle, die durch Eindrücken oder Hämmern in den Boden eingebracht werden, um Bauwerke zu gründen. Sie gehören zu den gängigsten Fundamentpfahlarten und übertragen Lasten in tiefere Bodenschichten.

Materialien und Bauweise: Treibpfähle können aus Holz, Stahl oder Stahlbeton bestehen. Holzpfähle sind kostengünstig und für geringere Belastungen geeignet, weisen aber begrenzte Lebensdauer auf. Stahlpfähle bieten hohe Festigkeit und Eignung auch in schwierigen Böden, benötigen jedoch Schutz gegen Korrosion. Betonpfähle aus Stahlbeton kombinieren Haltbarkeit mit größeren Querschnitten. Die Pfähle werden mit Hammeroder Treibwerk in den Boden getrieben. Die Lastübertragung erfolgt überwiegend durch Endlast am Pfahlende sowie durch Reibungskräfte längs der Pfahlwand.

Anwendungsgebiete: Treibpfähle kommen vor allem im Bauwesen zum Einsatz, etwa bei Fundamenten von Gebäuden, Brücken, Ufer- oder Hafenbauwerken sowie bei Offshore-Strukturen in weichen Böden oder Grundwasserlagen.

Vor- und Nachteile: Vorteile sind schnelle, vergleichsweise kostengünstige Installation und geringe Flächeninanspruchnahme. Nachteile sind Lärm und Vibrationen während des Treibens, potenzielle Beeinflussung umliegender Strukturen, sowie Einschränkungen bei sehr harten oder felsigen Böden und bei Holzpfählen erhöhter Schutz gegen Verrottung und Schädlingsbefall.

Planung und Nachweis: Die Tragfähigkeit wird üblicherweise durch statische oder dynamische Prüfverfahren bestätigt. Planung berücksichtigt End- und Reibungslast sowie laterale Beanspruchung. In Deutschland richten sich Planer an Normen wie Eurocode 7 und einschlägigen DIN-Vorschriften.