Transportreduktionen

Transportreduktionen umfassen Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, die Nachfrage nach motorisiertem Individualverkehr zu verringern und/oder den Verkehr auf emissionsärmere oder gemeinsam genutzte Mobilitätsformen zu verlagern. Ziel ist es, Treibhausgasemissionen, Luftverschmutzung und Lärm zu reduzieren, Verkehrsüberlastung zu mindern und die Lebensqualität in Städten zu erhöhen. Die Konzepte verbinden Elemente der Raumplanung, des Mobilitätsmanagements und der Verkehrsfinanzierung und finden Anwendung auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene.

Zu typischen Instrumenten gehören stadt- und verkehrsplanerische Maßnahmen wie Verdichtung urbaner Zentren, autofreie Zonen, Parkraummanagement und Taktverdichtung des ÖPNV sowie bessere Anbindung von Fuß- und Radverkehr. Mobility-Management am Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten, Home-Office sowie Anreize zur Nutzung von Öffentlichem Verkehr, Carsharing oder Fahrradverleih unterstützen die Verlagerung. Preispolitische Instrumente umfassen Verkehrsbeschränkungen, City-Maut, Parkplatzgebühren und Subventionen für Privat-Pkw. Die Integration von Verkehrs- und Stadtplanung, der Ausbau von Radwegen und barrierefreien ÖPNV-Netzen erhöht die Attraktivität alternativer Mobilitätsformen.

Messgrößen umfassen Verkehrsnachfrage, Fahrzeugkilometer (VKT), den Modalanteil, CO2-Emissionen pro Kopf sowie Luftqualitäts- und Gesundheitskennzahlen. Erfolgskennzahlen sind z. B. verringerte Stauzeiten, bessere Luftqualität und erhöhte Sicherheit im Schul- und Arbeitsweg. Kritiker weisen auf Lenkungsverluste, Verdrängungseffekte, Gerechtigkeitsfragen, hohe Umsetzungskosten und mögliche Emissionsverlagerungen in andere Regionen hin, insbesondere wenn Kompensation nicht gelingt. Erfolgreiche Ansätze berücksichtigen sozioökonomische Unterschiede, fördern nachhaltige Alternativen und kombinieren Reduktion mit flächennaher Infrastruktur sowie faire Finanzierung.