Totalschäden

Totalschäden bezeichnen Schäden, bei denen die Kosten einer Reparatur wirtschaftlich nicht mehr tragbar sind oder der Schaden so gravierend ist, dass eine Wiederherstellung technisch nicht sinnvoll erscheint. Der Begriff wird vor allem in der Kraftfahrtversicherung verwendet, kann aber auch für andere versicherte Gegenstände gelten.

Es gibt zwei Hauptformen des Totalschadens. Technischer Totalschaden liegt vor, wenn das Fahrzeug so stark beschädigt ist, dass eine Reparatur technisch unmöglich oder unzumutbar teuer wäre. Wirtschaftlicher Totalschaden liegt vor, wenn die Reparaturkosten den Wert des Fahrzeugs zum Schadenzeitpunkt oder den Wiederbeschaffungswert übersteigen; dann wird in der Regel ein Totalschaden angenommen, auch wenn das Fahrzeug technisch noch repariert werden könnte.

Die Bewertung erfolgt durch einen Gutachter der Versicherung oder einen unabhängigen Sachverständigen. Er vergleicht die voraussichtlichen Reparaturkosten mit dem aktuellen Wert des Fahrzeugs (Zeitwert) bzw. dem Wiederbeschaffungswert. Auf Basis dieser Prüfung trifft der Versicherer die Schadenregulierung und entscheidet, ob ein Totalschaden vorliegt.

Folgen sind meist eine Auszahlung an den Versicherungsnehmer in Höhe des versicherten Wertes abzüglich eines eventuellen Selbstbeteiligungsbetrags und eines Restwertanteils für das beschädigte Fahrzeug. In der Regel geht das Fahrzeug in das Eigentum der Versicherung über, der Versicherte hat jedoch unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit, das Fahrzeug gegen Abzug des Restwerts zu behalten (Schlusselung oder Salvage-Option).

Rechtliche Rahmenbedingungen und genaue Schwellenwerte variieren je nach Vertrag und Rechtsgebiet. In vielen Ländern unterscheidet man zwischen technischem und wirtschaftlichem Totalschaden, wobei letzterer typischerweise die häufigere Regulierung darstellt.