Textilienreste

Textilienreste sind Stoff- oder Garnreste, die bei der Herstellung, Verarbeitung oder Entsorgung von Textilien anfallen. Sie entstehen als Pre-Consumer-Waste, etwa durch Zuschnitte oder Ausschuss in der Produktion, sowie als Post-Consumer-Waste, etwa aus gebrauchter Kleidung, Spenden oder aussortierten Textilien. Die Erfassung und Verwertung von Textilienresten gehört zum Bereich der Textilwirtschaft und der Kreislaufwirtschaft. Die Formen reichen von kleinen Fetzen bis zu größeren Reststücken.

Textilienreste unterscheiden sich nach Fasergehalt (Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Leinen; Chemiefasern wie Polyester, Viskose; Mischfasern) sowie nach Verunreinigungen, Muster oder Farbtönen. In der Praxis erfolgt die Verwertung häufig durch Sortierung nach Material und Farbe, Reinigung und Zerkleinerung. Mischgewebe erfordern aufwendige Trennverfahren, was Recycling technisch und wirtschaftlich anspruchsvoll macht.

Zu den Verwendungswegen zählen die stoffliche Wiederverwertung durch Second-Hand-Verwendung, Spenden oder Weiterverarbeitung zu Putzlappen, Dämmstoffen oder Füllmaterial. Mechanische Recyclingprozesse erzeugen neue Fasern; chemische Recyclingverfahren zerlegen bestimmte Materialien, um neue Fasern herzustellen. Nicht recycelbare Anteile können energetisch verwertet oder ordnungsgemäß entsorgt werden.

Die Sammel- und Verwertungsstrukturen unterscheiden sich regional; in vielen Ländern bestehen Textilsammel-Systeme und Recyclingprogramme. Herausforderungen sind Sortierung, Kontamination, der Anteil an Mischfasern, wirtschaftliche Rentabilität und Umweltaspekte wie Mikroplastik. Die Förderung von Textilienrecycling ist ein wichtiger Baustein der Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Mode.