Textilie

Textilie bezeichnet im Deutschen den Oberbegriff für Stoffe und textile Erzeugnisse, die aus Fasern hergestellt werden. Der Begriff umfasst Rohfasern, Garne, Gewebe, Strickstoffe und Nichtgewebe sowie eine Vielzahl von Endprodukten wie Kleidung, Heimtextilien und technische Stoffe.

Fasern lassen sich grob in natürliche (Baumwolle, Wolle, Leinen, Seide, Hanf) und künstliche bzw. synthetische (Viskose, Polyester, Nylon, Polypropylen) einteilen; Mischungen sind üblich. Die drei grundlegenden Textilarten sind gewebte Stoffe, gestrickte Stoffe und Nichtgewebe. Gewebe entstehen durch das systematische Verkreuzen von Kett- und Schussfäden; Strickstoffe durch aufeinanderfolgende Maschen; Nichtgewebe durch Verschmelzen oder Verpressen von Fasern.

Verarbeitung und Veredelung umfassen Spinnen, Weben, Färben, Drucken, Beschichten und Veredelung der Rohstoffe. Eigenschaften wie Festigkeit, Dehnung, Wärme- und Feuchtigkeitsaufnahme, Drapierbarkeit und Pflege bestimmen Einsatzgebiet und Haltbarkeit. Historisch entwickelte sich die Textilindustrie von handwerklichen Techniken in der Antike zu einer mechanisierten Industrie im 18. und 19. Jahrhundert und zu synthetischen Fasern im 20. Jahrhundert. Gegenwartstextilien legen verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit, Recycling und Umweltaspekte, etwa durch recycelte Fasern, verantwortungsbewusste Landwirtschaft von Naturfasern und innovationsgetriebene Produktion.