Telekommunikationswesen

Telekommunikationswesen bezeichnet das systematische Bereitstellen und Betreiben von Einrichtungen zur Übertragung von Informationen über Entfernungen. Es umfasst Festnetze und Mobilnetze, Rundfunk- und Satellitenkommunikation, Datennetze und Internetdienste sowie damit verbundene Anwendungen wie Sprache, Daten, Video und Messaging.

Die technologische Grundlage bilden Übertragungstechnik (Lichtwellenleiter, Funk, Satellit), Vermittlung oder Switching (Schaltvermittlung, Paketvermittlung) sowie Protokolle und Dienste. In Festnetzen dominieren Glasfaser- und Kupfertechnik, in Mobilnetzen Mobilfunkstandards (GSM/UMTS/LTE/5G). IP-basierte Netze dominieren heute das Datensystem; das Internet funktioniert als globales Netz von Datagrammen.

Zu den zentralen Diensten gehören Sprachkommunikation, Breitbandinternet, Messaging, Fernsehen und Cloud-Dienste. Netze werden durch Standards und Organisationen festgelegt (ITU, ETSI, 3GPP, IEEE). Regulierungsrahmen betreffen Frequenzen, Netzbetreiber, Zugang und Verbraucherschutz. Wesentliche Akteure sind Netz- und Dienstanbieter, Endnutzer sowie Regulierungsbehörden weltweit; in Deutschland etwa die Bundesnetzagentur.

Zukünftige Entwicklungen betreffen Glasfaserverbreitung, 5G/6G, Edge Computing, Netzvirtualisierung (NFV, SDN) und Open-RAN-Ansätze. Herausforderungen umfassen Sicherheit, Datenschutz, Frequenzspektrum, Versorgung im ländlichen Raum, Interoperabilität und Nachhaltigkeit. Das Telekommunikationswesen spielt eine zentrale Rolle für Wirtschaft, Gesellschaft und digitale Infrastruktur.