Telefonverkehr

Telefonverkehr bezeichnet die Gesamtheit der Gespräche, Verbindungen und Signalisierungen, die über Telefonnetze abgewickelt werden. Der Begriff umfasst sowohl sprachbasierte Verbindungen als auch damit verbundene Daten wie Rufaufbau, Kurznachrichten und Vermittlungsinformationen. Telefonverkehr wird in technischer und betrieblicher Hinsicht zur Planung, Abrechnung und Qualitätssicherung gemessen und analysiert.

Historisch entstand Telefonverkehr mit dem Festnetz (PSTN) und der Vermittlung durch manuelle oder automatische Vermittlungsstellen. Mit der Digitalisierung und der Einführung paketvermittelter Netze (VoIP) wandelte sich die Technik: statt durchgehender Leitungen werden Sprachdaten in Paketen über IP-Netze übertragen. Mobilfunknetze erweiterten die Reichweite und Mobilität des Telefonverkehrs.

Messgrößen wie Gesprächsvolumen, Gesprächsdauer, Anrufaufkommen und die statistische Einheit Erlang dienen der Kapazitätsplanung. Für Netze sind Kennzahlen wie Grade of Service (Wahrscheinlichkeit einer blockierten Verbindung) oder Verzögerungen relevant. Vermittlung, Trunking und Signalisierung (z. B. SS7, SIP) sind zentrale Funktionen.

Betreibergesellschaften, Regulierungsbehörden und Notfalldienste koordinieren Aspekte von Nummerierung, Interkonnektion, Tarifregulierung und Notrufzugang. Datenschutz, Abhörschutz und Rufnummernmissbrauch (Spam-Anrufe, Spoofing) sind aktuelle Herausforderungen. Technologische Trends umfassen die Integration von Telefonie in Unified Communications, Verschlüsselung und eine zunehmende Verlagerung vom traditionellen Festnetz zu mobilen und IP-basierten Diensten.