Technologieswahl

Technologieswahl bezeichnet den Prozess der Auswahl einer oder mehrerer Technologien für ein Vorhaben, eine Organisation oder eine öffentliche Politik. Sie umfasst die systematische Bewertung technischer Optionen im Hinblick auf Leistungsfähigkeit, Kosten, Risiken, Umwelt- und Sozialauswirkungen sowie Kompatibilität mit bestehenden Systemen. Technologiewahl ist interdisziplinär und findet in Bereichen wie Informationstechnik, Energie, Verkehr, Fertigung und Infrastruktur statt. Ziel ist es, fundierte, nachvollziehbare Entscheidungen zu ermöglichen, die langfristig tragfähig sind.

Übliche Vorgehensweisen beinhalten Anforderungserhebung, Marktrecherche, Technologieranking und Entscheidungsverfahren wie Multi-Kriterien-Entscheidung (MCDA) oder Kosten-Nutzen-Analysen. Lebenszyklusanalyse, Risikobewertung und der Technologische Reifegrad (Technology Readiness Level) unterstützen die Bewertung. Stakeholderbeteiligung und Governance-Strukturen beeinflussen Transparenz und Akzeptanz der Entscheidung. Rechts- und Regulierungsrahmen können die Optionen ebenfalls einschränken.

Anwendungsbeispiele reichen von der Auswahl erneuerbarer Energietechnologien bis zu Software-Cloud- oder Edge-Computing-Architekturen, von einem Verkehrskonzept zwischen E-Mobilität und Verbrennungsmotor bis hin zu Maschinenbauinvestitionen. Kritisch ist die Gefahr von Lock-in, Overspecification oder unvollständiger Berücksichtigung externer Effekte. Eine ausgewogene Technologieswahl erfordert oft iteratives Vorgehen, Szenario-Planung und regelmäßige Überprüfung der Annahmen.