Systemverluste

Systemverluste bezeichnet in der Energiewirtschaft den Verlust elektrischer Energie im Übertragungs- und Verteilnetz zwischen Erzeugung und Endverbrauch. Sie beeinflussen Effizienz, Kosten und Umweltbilanz der Stromversorgung. Systemverluste setzen sich aus technischen Verlusten und nicht-technischen Verlusten zusammen.

Technische Verluste ergeben sich vor allem durch den Widerstand von Leitungen (Leitungsverluste), durch Verluste in Transformatoren und Umspannwerken sowie durch Schaltverluste und magnetische Kernverluste. Nicht-technische Verluste umfassen Messfehler, Abrechnungsfehler und den unrechtmäßigen Verbrauch sowie Diebstahl.

Die Größenordnung wird als Anteil der erzeugten Energie angegeben. In vielen entwickelten Netzgebieten liegen technische Verluste typischerweise im Bereich von etwa 5 bis 8 Prozent; in weniger gut ausgebauten Netzen können sie höher ausfallen. Nicht-technische Verluste variieren stark je nach Regulierung, Messpraxis und Maßnahmen gegen Betrug.

Maßnahmen zur Reduktion von Systemverlusten umfassen Netzmodernisierung, den Einsatz effizienterer Transformatoren, Optimierung von Leitungsquerschnitten und Netztopologie, verbesserte Messung und Abrechnung, den Einsatz intelligenter Zähler (Smart Meter), Reduzierung von Blindleistung sowie den Ausbau dezentraler Erzeugung und intelligentes Lastmanagement. Durch geringere Systemverluste sinken Kosten, verbessert sich die Versorgungssicherheit, und die Umweltbilanz der Stromversorgung verbessert sich.