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Strukturwahl

Strukturwahl bezeichnet in der politikwissenschaftlichen Fachsprache eine Form der Wählerentscheidung, bei der die Struktur einer Partei – etwa ihre organisatorische Stärke, ihr Ruf als verlässlicher Akteur, die Kampagneninfrastruktur und die lokale bzw. regionale Vernetzung – als zentraler Orientierungspunkt dient. Im Gegensatz zur sachbezogenen Themenwahl (issue voting) oder zur starken Personenwahl rückt bei der Strukturwahl das stabil wirkende Parteiensystem sowie die Leistungsfähigkeit der Parteiorganisation in den Vordergrund.

Typische Indikatoren für Strukturwahl sind die Größe des Parteiapparats, Mitgliederzahlen, Finanzierungs- und Ressourcenlagen, die Reichweite lokaler

Anwendungsfelder der Strukturwahl finden sich in Phänomenen von Wahlvolatilität, bei neuen oder replizierenden Parteien sowie in

Kritisch diskutiert werden die Abgrenzung von Struktur, Inhalt und Führung sowie die methodische Messbarkeit des Phänomens.

oder
regionaler
Strukturen,
Historie
der
Regierungsbeteiligung
und
Kontinuität
in
der
Parteiführung.
Strukturwahlen
fungieren
oft
als
Heuristik,
besonders
in
Situationen
mit
begrenztem
oder
widersprüchlichem
policybezogenem
Informationserntefeld,
oder
wenn
Wähler
die
Verlässlichkeit
einer
Partei
anhand
ihrer
Organisation
einschätzen.
Systemen
mit
stärker
personalisierter
Berichterstattung.
Sie
kann
erklären,
warum
etablierte
Parteien
stabile
Stimmenanteile
behalten,
selbst
wenn
issue-Positionen
variieren,
und
warum
Wählerproteste
sich
an
strukturell
starken
Parteien
orientieren.
Strukturwahl
ist
oft
eng
mit
inhaltlichen
Positionen
und
Führungsqualität
verwoben,
was
die
eindeutige
Trennung
erschwert.
Siehe
auch
Sachwahl,
Personenwahl
und
Parteienforschung.