Strukturwahl
Strukturwahl bezeichnet in der politikwissenschaftlichen Fachsprache eine Form der Wählerentscheidung, bei der die Struktur einer Partei – etwa ihre organisatorische Stärke, ihr Ruf als verlässlicher Akteur, die Kampagneninfrastruktur und die lokale bzw. regionale Vernetzung – als zentraler Orientierungspunkt dient. Im Gegensatz zur sachbezogenen Themenwahl (issue voting) oder zur starken Personenwahl rückt bei der Strukturwahl das stabil wirkende Parteiensystem sowie die Leistungsfähigkeit der Parteiorganisation in den Vordergrund.
Typische Indikatoren für Strukturwahl sind die Größe des Parteiapparats, Mitgliederzahlen, Finanzierungs- und Ressourcenlagen, die Reichweite lokaler
Anwendungsfelder der Strukturwahl finden sich in Phänomenen von Wahlvolatilität, bei neuen oder replizierenden Parteien sowie in
Kritisch diskutiert werden die Abgrenzung von Struktur, Inhalt und Führung sowie die methodische Messbarkeit des Phänomens.