Stromqualität

Stromqualität bezeichnet die Eignung der elektrischen Energie aus dem Netz, Geräte zuverlässig und fehlerfrei zu versorgen. Sie beschreibt Eigenschaften des Netzzustands wie Spannung, Frequenz, Oberschwingungen und Störungen, die den Betrieb von Verbrauchern beeinflussen können. Eine gute Stromqualität bedeutet, dass Spannungswerte, Frequenz und die Form der Wechselspannung innerhalb festgelegter Grenzen bleiben, sodass Geräte normgerecht funktionieren.

Zu den zentralen Parametern gehören: Spannungsqualität (Nominalspannung, zulässige Abweichungen, Spannungsstöße und -unterbrechungen), Frequenzstabilität (Schwankungen um den Netzfrequenzwert), Oberschwingungen und Verzerrungen der Netzspannung (THD), Transienten und Störungen, Flicker (Spannungsschwankungen, die Lichtquellen flackern lassen) sowie Netzunterbrechungen.

Maßnahmen, Normen und Messung: In Europa regeln EN 50160 die Anforderungen an die Netzspannung in öffentlichen Verteilnetzen. Für Harmonische geben IEC 61000-2-2, IEC 61000-3-2/3-3 sowie IEEE 519 Richtwerte. Die Messung erfolgt durch Erfassung von Spannung, Frequenz, THD und Flicker-Indizes wie Pst und Plt; Grenzwerte setzen Netzbetreiber fest.

Ursachen und Auswirkungen: Ursachen sind Lastwechsel, Schaltvorgänge, Einspeisung aus erneuerbaren Quellen, Motorstarts sowie Netzstörungen. Auswirkungen reichen von Flackern und Störungen in Elektronik bis zu Überhitzung, Fehlfunktionen, verkürzter Lebensdauer von Geräten und unerwarteten Abschaltungen.

Maßnahmen zur Verbesserung umfassen Spannungsregelung, Blindleistungskompensation, Filter (passive oder aktive Harmonik-Filter), Unterbrechungsfreie Versorgung (UPS), korrekte Erdung und eine durchdachte Netzinfrastruktur.