StrohmannArgumente

Strohmann-Argumente, auch als Strohmann-Fehlschluss bezeichnet, sind eine rhetorische Taktik, bei der die Position eines Gegners absichtlich verzerrt oder übertrieben dargestellt wird, um sie leichter angreifen zu können. Statt die tatsächliche Aussage zu treffen, wird eine vereinfachte oder entstellte Version präsentiert, die der Angreifer dann als Beleg für die eigene Schlussfolgerung nutzt.

Funktionsweise: Typische Formen sind eine verzerrte oder übertriebene Darstellung der ursprünglichen Forderung, das Abelenken des Arguments durch Bezugnahme auf eine leicht angreifbare Abwandlung oder das Zuschreiben von Absichten, die der Gegner gar nicht geäußert hat. Durch diese Verzerrung erscheint der eigene Standpunkt als überzeugend widerlegt, obwohl die grundlegende Position des Gegners nicht korrekt behandelt wurde.

Beispiel: Eine Person plädiert für moderierte Umweltvorschriften. Ein Gegenargument könnte lauten: „Du willst alle Industrien schließen und Arbeitsplätze zerstören.“ Hier wird die ursprüngliche Forderung verzerrt zu einer vermeintlich extremen Position, die sich leichter angreifen lässt, als die tatsächliche, gemäßigte Forderung.

Bedeutung: Strohmann-Argumente treten häufig in politischen Debatten, in den Medien und in Online-Diskussionen auf. Sie dienen oft dazu, eine Debatte zu vereinfachen oder einen Gegner moralisch oder intellektuell diskreditieren zu lassen, ohne die Kernposition sachlich zu prüfen.

Gegenmaßnahmen: Genaues Zitieren der tatsächlichen Position, Wiederholungen in eigenen Worten, Nachfragen nach Klarstellung, und das Gegenargument direkt gegen die ursprüngliche Behauptung richten, nicht gegen die verzerrte Version. Siehe auch logische Fehlschlüsse.