diskreditieren

Diskreditieren bezeichnet den Prozess, die Glaubwürdigkeit oder das Ansehen einer Person, einer Organisation oder einer Idee durch negative Darstellung oder Infragestellung zu untergraben. Ziel ist oft, Vertrauen in deren Aussagen, Leistungen oder Integrität zu schwächen. Diskreditierung kann bewusst strategisch erfolgen, zum Beispiel im politischen oder medialen Diskurs, oder aus persönlicher Feindseligkeit.

Zu den typischen Mitteln gehören die Verbreitung oder Hervorhebung von relevanten, aber aus dem Kontext gerissenen Informationen; unbelegte Behauptungen; Unterstellungen oder Andeutungen; selektive Darstellung von Fakten; sowie das Verbreiten von Gerüchten oder Halbwahrheiten. Auch das sogenannte Ansetzen an bestehenden Vorurteilen, das Einbringen von vermeintlichen Zeugnissen oder das Simulieren von Expertise (Scheinquellen) zählt dazu. Diskreditierung wird oft in Kampagnenformen wie Rufmord oder antizipierenden Kritiken eingesetzt.

Abgrenzung: Kritik, auch scharf formuliert, zielt auf Inhalte oder Leistungen ab, bleibt aber normalerweise bei überprüfbaren Aussagen; Diskreditierung setzt überwiegend darauf ab, die Person oder Institution als Ganzes herabzuwürdigen und deren Glaubwürdigkeit zu untergraben.

Rechtlich und ethisch ist Diskreditierung problematisch, wenn sie falsche Tatsachen behauptet oder systematisch diffamierend ist. In vielen Rechtsordnungen kann dies Straftaten wie Verleumdung oder üble Nachrede berühren; auch zivilrechtliche Ansprüche oder Berichterstattungspflichten spielen eine Rolle. Im Journalismus gelten Sorgfaltspflichten und Quellenprüfungen, um unbegründete Behauptungen zu vermeiden.