Streckenkapazität

Streckenkapazität ist ein Begriff aus der Verkehrsplanung und bezeichnet die maximale Leistungsfähigkeit eines Streckenabschnitts oder einer Strecke, gemessen in Zügen pro Stunde oder in ähnlichen Zeiteinheiten. Sie gibt an, wie viele Züge sich unter festgelegten Betriebsbedingungen nacheinander bewegen können, ohne Sicherheitsvorschriften oder Betriebsregeln zu verletzen. Die Streckenkapazität ist damit eine Kennzahl für die Leistungsfähigkeit eines Infrastrukturteils im Schienenverkehr.

Wesentliche Einflussfaktoren sind die Signalisierung und Betriebsregelwerke (etwa blocksignalisierte Systeme oder europäisches Zugbeeinflussungssystem ETCS), maximale zulässige Geschwindigkeit, Brems- und Beschleunigungswerte, Zuglängen, Durchsage- und Standzeiten an Halten, Streckensteigungen und Kurvenradien, sowie die Geometrie und Lage von Weichen, Bahnsteigkapazitäten und Infrastrukturwechsel. Auch Störanfälligkeiten, Wartungsfenster, Fahrplangonstruktion, Mischverkehr (Personen- und Güterverkehr) sowie Fahrplananforderungen beeinflussen die nutzbare Kapazität. In vielen Fällen bestimmen Engpässe wie Einzelspurabschnitte oder Kreuzungsmöglichkeiten die Kapazität stärker als die übrige Infrastruktur.

Die Bestimmung der Streckenkapazität erfolgt meist durch kapazitätsorientierte Planung, zum Beispiel timetable-basierte Analysen oder simulationsgestützte Mikrosimulationen. Ergebnisse dienen der Fahrplanerstellung, dem Ausbau von Infrastruktur, der Optimierung von Betriebsabläufen und der Bewertung von Investitionsprojekten.