Strauchschicht

Strauchschicht, auch als shrub layer oder Unterholz bezeichnet, ist eine Vegetationsschicht in Waldökosystemen, die sich zwischen der Krautschicht und der Baumschicht befindet. Sie besteht hauptsächlich aus Sträuchern und kleineren Bäumen und bildet eine gutsichtbare, holzige Mehrschicht über dem Boden. In temperaten Wäldern erreicht die Strauchschicht typischerweise Höhen von etwa 0,5 bis 3 Metern; in dichten Gehölzen kann sie auch noch höher auftreten.

Die Zusammensetzung der Strauchschicht ist stark standörtlich abhängig. InMitteleuropa umfasst sie häufig Arten wie Weiße Holler, Hartriegel, Holunder, Pfaffenhut, Schlehen, Haselnuss, Brom- und Himbeeren sowie verschiedene Hagebuttensträucher. Dabei dominiert oft eine Mischung aus immergrünen und sommergrünen Arten, je nach Lichtverhältnissen, Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit. Die genaue Artenzusammensetzung variiert regional und mit der Bewirtschaftung.

Funktionen und Bedeutung: Die Strauchschicht beeinflusst das Mikroklima des Waldbodens durch Schattenwurf, reduziert Verdunstung und reguliert die Bodentemperatur. Sie trägt zur Bodenerosion bei und beteiligt sich an der Nährstoffkreislauf durch Laubfall und Wurzelbindungen. Die Schicht dient zahlreichen Tieren als Schutz-, Lebens- und Nahrungsraum und liefert Frucht-, Samen- und Blattangebote für verschiedene Vogel-, Säuger- und Invertebrtenarten. Außerdem kann sie die Lichtzufuhr für die darunterliegende Krautschicht bestimmen und so den Erneuerungsprozess von Gehölz- und Baumarten beeinflussen.

Entwicklung und Management: Die Strauchschicht entsteht in Reaktion auf Licht- und Störungssituationen und verändert sich mit der Sukzession. Durch Bodendurchforstung, Waldumbaumaßnahmen oder intensives Auflichtmanagement kann ihre Struktur und Artenzusammensetzung beeinflusst werden. Schutz und Erhaltung einer vielfältigen Strauchschicht tragen zur Biodiversität und zur Stabilität des Waldsystems bei.