Sphenoidknochens

Das Sphenoidknochens, fachsprachlich Os sphenoidale und im Deutschen oft als Keilbein bezeichnet, ist ein zentral gelegenes Knochenstück der Schädelbasis. Es verbindet den vorderen und mittleren Schädelbereich und bildet einen wichtigen Knotenpunkt der Schädelgeometrie. Als unpaärer Knochen trägt es maßgeblich zur Form der mittleren Schädelgrube, der Orbita (Augenhöhle) und der Nasenhöhle bei.

Anatomie und Bauformen: Das Sphenoidknochens besteht aus mehreren Abschnitten: dem Corpus (Körper) mit der Sella turcica, die die Hypophyse beherbergt, sowie den kleineren und größeren Flügeln (Alae minores und Alae majores) und den Kaudalfortsätzen, den Pterygoidfortsätzen. Der Körper enthält oft die Sphenoid sinus, eine der Nasennebenhöhlen. Die Flügel bilden wichtige Begrenzungen der Orbita und tragen zu den Schädelbasisstrukturen bei.

Öffnungen und Nachbarschaften: Durch das Sphenoidknochens verlaufen wichtige Nerven und Gefäße. Im Bereich der Furchen und Öffnungen finden sich der Optische Kanal (Durchgang des Nervs II), die Fissura Orbitalis Superior (Nervus III, IV, V1 und VI), das Foramen rotundum (N. V2), das Foramen ovale (N. V3) und das Foramen spinosum. Die Sella turcica ruht auf dem Corpus und dient als Schutzraum für die Hypophyse; die Sphenoid sinus liegt im Körper und kommuniziert mit der Nasenhöhle.

Klinische Relevanz: Frakturen des Keilbeins oder pathologische Prozesse in der Sphenoid sinus können zu neurologischen oder endokrinen Komplikationen führen. Transsphenoidale Zugänge werden in der Neuro- und HNO-Chirurgie verwendet, etwa zur Abklärung oder Entfernung von Hypophysenläsionen.

Das Sphenoidknochens ist damit ein zentraler Baustein des Schädelgrunds, der sowohl strukturelle Stabilität als auch mehrere lebenswichtige Durchgänge für Nerven, Gefäße und die Hypophyse bereitstellt.