Sparerfreibetrag

Der Sparerfreibetrag, auch als Sparer-Pauschbetrag bezeichnet, ist in Deutschland eine steuerliche Freistellung für Kapitalerträge. Er sorgt dafür, dass bestimmte Erträge aus Kapitalvermögen bis zu einem festgelegten Betrag steuerfrei bleiben. Typische Kapitalerträge umfassen Zinsen, Dividenden, Kursgewinne aus Wertpapiergeschäften sowie Erträge aus Investmentfonds.

Höhe und Anwendung: Der Pauschbetrag beträgt für Singles 801 Euro pro Jahr und für verheiratete oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebende Steuerpflichtige 1.602 Euro. Er gilt pro Person, nicht pro Haushalt. Um den Freibetrag zu nutzen, können Anleger bei ihren Banken einen Freistellungsauftrag erteilen. Die Summe der im Freistellungauftrag eingeräumten Beträge darf die jeweilige Grenze im Jahreslauf nicht überschreiten und auf mehrere Institute verteilt werden. Bleiben Kapitalerträge unter dem Freibetrag, wird auf diese Erträge keine Abgeltungsteuer erhoben. Überschreiten die Erträge die Grenze, wird die Abgeltungsteuer auf den darüber hinausgehenden Betrag erhoben (25 Prozent zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer). Wer keinen Freistellungsauftrag erteilt hat oder der Betrag nicht vollständig genutzt wurde, kann die zu viel gezahlte Steuer im Rahmen der Einkommensteuererklärung geltend machen (Günstigerprüfung möglich).

Beziehung zu Abgeltungsteuer und Begrifflichkeiten: Der Sparerfreibetrag ist eng verbunden mit der Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge. In der Praxis wird der Begriff Sparerfreibetrag häufig synonym mit dem Sparer-Pauschbetrag verwendet; offiziell lautet der Begriff jedoch Sparer-Pauschbetrag im Zusammenhang mit der Abgeltungsteuer.

Historisch und rechtlich: Der Freibetrag wurde eingeführt, um Kleinsparer vor Steuerbelastung auf Kapitalerträge zu schützen; er bleibt eine zentrale Komponente der deutschen Kapitalertragsbesteuerung.