Spannungskollapsgrenze
Spannungskollapsgrenze bezeichnet in der Elektrischen Energietechnik den Rand des Betriebsraums eines Verbundnetzes, bei dem die Netzspannung unter Last in eine instabile Zone übergeht. Formal entspricht sie dem kritischen Punkt der stationären Leistungslösungen, dem Saddle-Node-Bifurkationspunkt der Lastflussgleichungen. Bei zunehmender Last oder abnehmender reaktiver Leistungsunterstützung verschiebt sich das Gleichgewicht, bis der Jacobian des Lastflusses singulär wird und keine realen Lösungen mehr existieren; jenseits dieses Punktes kann es zu einem rapiden Spannungseinbruch kommen, der Kaskaden auslösen kann.
Ursachen sind unzureichende Blindleistungsversorgung, Begrenzungen der Erregersysteme und Blindleistungskapazitäten, Reaktanzprobleme in Transmissionstrukturen sowie Netzveränderungen in Topologie
Die Grenze lässt sich durch Fortsetzungs-Lastflussmethoden bestimmen, etwa Continuation Power Flow, sowie durch P-V- und Q-V-Kurven,
Der Begriff wird auch als kritischer Lastpunkt oder Singulärpunkt der Leistungsabbildung verwendet. Verwandte Begriffe sind Spannungskollaps,