Sockelarchitektur

Sockelarchitektur bezeichnet die mechanische Bauweise und die elektrische Schnittstelle eines Prozessorsockels auf einer Hauptplatine. Sie bestimmt, welcher Prozessor in welchen Motherboard-Sockel passt, wie der Prozessor montiert wird und wie Spannungsversorgung, Signale und Daten zwischen CPU und Rest des Systems ausgetauscht werden. Die Architektur beeinflusst Kompatibilität, Aufrüstbarkeit, Leistungsfähigkeit und Stabilität eines Computers.

Zu den Kernelementen gehören der Formfaktor des Sockels, die Kontaktierungsmethode (Pins im CPU-Sockel oder auf der CPU bei PGA- bzw. LGA-Konstellationen), das Verriegelungssystem zur sicheren Montage sowie die Schlüsselung, die ein falsches Einsetzen verhindert. Der Sockel definiert Abstände, Layout von Kontakten und die elektrischen Spezifikationen wie Versorgungsspannungen, Steuer- und Datensignale, die zwischen CPU und Chipsatz oder Hauptplatine verlaufen.

Typen der Sockelarchitektur umfassen PGA (Pin Grid Array), bei dem der Prozessor Stifte trägt, und LGA (Land Grid Array), bei dem die Kontakte im Sockel sitzen und der Prozessor Pads besitzt. ZIF (Zero Insertion Force) beschreibt eine Verriegelung, die das Einsetzen erleichtert. Mit zunehmender Pin-Dichte und fortschrittlicheren Signalleitungen hat sich die Sockelarchitektur von einfacheren, mechanischen Verbindungen hin zu komplexeren, elektronisch optimierten Systemen entwickelt. Gleichzeitig beeinflusst die Wahl des Sockels BIOS- und Microcode-Unterstützung, Kompatibilität zu Prozessor-Generationen sowie Upgrademöglichkeiten.

In der Praxis bestimmt die Sockelarchitektur maßgeblich die Upgrade-Pfade, Energieeffizienz, Kühlung und Stabilität eines Systems und bleibt ein zentrales Kriterium bei der Planung von Desktop- und Server-Konfigurationen.