Sedimenttyp

Sedimenttyp bezeichnet in der Geowissenschaft eine Kategorie von Sedimenten, die nach Ursprung und Zusammensetzung unterschieden wird. Die Einteilung dient der systematischen Beschreibung von Ablagerungen und deren Bildungsprozessen sowie der Interpretation von Paläoumgebungen, Transportwegen und Lagerstättenrisiken. Sedimenttypen entstehen durch das Zusammenspiel von Verwitterung, Transport, Ablagerung und Diagenese.

Die wichtigsten Gruppen sind: Siliziklastische (detritische) Sedimente, chemische Sedimente und biogene Sedimente. Siliziklastische Sedimente entstehen durch mechanische Zerkleinerung und Transport von Gesteinen und bestehen vorwiegend aus Quarz, Feldspäten und Tonmineralen; Beispiele sind Sandstein, Tonstein und Konglomerat. Chemische Sedimente bilden sich durch Ausfällung von Mineralien aus Wasser, oft in salinen Umgebungen; Beispiele: Kalkstein durch chemische Ausfällung, Steinsalz ( Halit) und Gips. Biogene Sedimente stammen aus der Ansammlung organischer Reststoffe oder aus Überresten von Organismen; Beispiele: Kohle aus Pflanzenmaterial, Kalkstein aus Korallen- und Foraminiferenresten, Chert aus Silikatschichten von Diatomen.

In der Praxis werden Sedimente auch nach Materialzusammensetzung weiter differenziert, etwa zu Ton-, Sand- oder Kies-Sedimenten, was für Porosität und Permeabilität wichtig ist. Während der Lithifikation verfestigen sich Sedimente durch Verdichtung und Zementation (Diagenese).

Sedimenttypen spielen eine zentrale Rolle bei der Rekonstruktion von Umweltbedingungen, bei der Exploration von Ressourcen (Wasser, Öl, Gas, Kohle) und in der Stratigraphie. Die Abgrenzung ist oft graduell, da Mischungen aus mehreren Quellen auftreten können.

Zusammenfassend bietet der Begriff Sedimenttyp eine pragmatische Klassifikation von Ablagerungen nach Ursprung, Zusammensetzung und Bildungsgeschichte, die in vielen geowissenschaftlichen Anwendungen genutzt wird.