Schmalbandantibiotika

Schmalbandantibiotika sind antimikrobielle Wirkstoffe, deren Aktivität sich auf eine eng umrissene Gruppe von Bakterien beschränkt. Im Gegensatz dazu zielen Breitbandantibiotika auf eine Vielzahl von Erregern. Durch das schmale Spektrum sollen Zielorganismen effektiv behandelt und gleichzeitig das Risiko einer Störung der normalen Mikrobiota sowie die Entwicklung resistenter Erreger reduziert werden.

Eigenschaften und Bedeutung: Schmalbandantibiotika sind darauf ausgelegt, gegen bestimmte Bakterienklassen wirksam zu sein, oft vorwiegend Gram-positive Erreger wie Streptokokken oder Staphylokokken. Ihre Wirksamkeit ist begrenzt, doch sie ermöglichen eine gezielte Therapie, insbesondere nach Klärung des Erregers oder der Empfindlichkeit. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Deeskalation der antimikrobiellen Therapie, um unnötige Selektionsdrücke zu vermeiden.

Beispiele und Einsatzgebiete: Typische Vertreter umfassen penicillinische Subtypen wie Penicillin G und Penicillin V, die vorwiegend gegen Streptokokken (und in bestimmten Fällen weitere empfindliche Gram-Positiv-Bakterien) wirken. Oxacillin oder Flucloxacillin erweitern das Spektrum gegen Staphylokokken, sofern keine MRSA-Resistenz vorliegt. Glykopeptide wie Vancomycin und Teicoplanin richten sich gegen Gram-Positive, einschließlich MRSA und Enterokokken. Linezolid gehört ebenfalls zu Therapien mit eher engem Spektrum gegen Gram-Positive. Die konkrete Wahl hängt von der Empfindlichkeit des Erregers ab.

Praktische Bedeutung: Schmalbandantibiotika eignen sich besonders für zielgerichtete Therapien nach Erregervorliegen oder -bestimmung und sind integraler Bestandteil der Antibiotika-Tewahl und des Antibiotikums-Stewardship, um Nebenwirkungen und Resistenzentwicklungen zu minimieren.