Schilddrüsenfunktionsstörung

Schilddrüsenfunktion beschreibt die Regulierung der Hormone der Schilddrüse, die T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) umfassen. Diese Hormone beeinflussen Stoffwechsel, Energiehaushalt, Wärmeproduktion, Herztätigkeit und Entwicklung. Die Freisetzung erfolgt durch ein Regelkreis-System: Das Hypothalamus-Hypophysen-System sendet TRH bzw. TSH, um die Schilddrüse zu stimulieren. Ein negativer Feedback-Mechanismus passt die Hormonproduktion an die Bedürfnisse des Körpers an.

Die Schilddrüsenhormone entstehen größtenteils aus Jod aus der Nahrung. T4 dient als Prohormon, das bei Bedarf zu T3 umgewandelt wird, der aktiven Form. Transportproteine im Blut tragen die Hormone, und das Gewebe wandelt T4 in T3 um, um lokale Stoffwechselprozesse zu steuern. Eine gesunde Schilddrüsenfunktion ist besonders für Wachstum, Gehirnentwicklung und das Nervensystem wichtig.

Störungen der Schilddrüsenfunktion umfassen Hypothyreose (Unterfunktion) mit Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfinden und langsamer Herzfrequenz; Hyperthyreose (Überfunktion) mit Gewichtsverlust, Nervosität, Zittern und erhöhter Herzfrequenz; außerdem Knoten (solide oder zystische Strukturen) oder Struma (Kropf). Autoimmune Erkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis führen oft zu Hypothyreose, während Morbus Basedow zu Hyperthyreose beitragen kann.

Diagnostik erfolgt primär über Bluttests: TSH als erster Indikator, freies T4 und ggf. freies T3. Schilddrüsenantikörper helfen bei der Abklärung autoimmuner Ursachen. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall dienen der Beurteilung von Knoten oder der Struma.

Behandlung richtet sich nach der Erkrankung: Hypothyreose mittels Levothyroxin-Therapie mit regelmäßiger Kontrolle der Werte; Hyperthyreose je nach Ursache durch Thionamide, Radioiodtherapie oder operative Entfernung von Schilddrüsengewebe. Die Schilddrüsenfunktion ist lebenslang überwacht.