Schallplattenwiedergabe

Schallplattenwiedergabe bezeichnet den audiovisuellen Prozess der Wiedergabe von Tonaufnahmen von Schallplatten, insbesondere Vinylplatten, mittels eines Plattenspielers. Die hörbare Schallwelle entsteht durch die Modulation der Rillen in der Platte; eine Nadel (Stylus) bewegt sich in die Rillen ein und wandelt die mechanischen Bewegungen des Groove in ein elektrisches Signal um, das vom Tonabnehmer erzeugt wird.

Der Tonabnehmer, meist als Moving-Magnet (MM) oder Moving-Coil (MC) ausgeführt, wandelt die mechanischen Bewegungen der Nadel in ein elektrisches Signal um. Die Wahl des Nadelschliffs (z. B. kugelförmig, elliptisch, lineargroß) beeinflusst Frequenzgang, Spurtreue und Verschleiß. Wichtige Konstruktionsmerkmale sind Tonarm, Auflagekraft, Anti-Skate und Kabelführung.

Die erzeugten Signale gelangen in eine Phono-Vorstufe, die eine RIAA-Entzerrung vornimmt, um die ursprüngliche Frequenzcharakteristik wiederherzustellen. Anschließend erfolgt eine Line-Verstärkung, bevor das Signal zu Lautsprechern oder Kopfhörern weitergeleitet wird.

Technische Grundlagen und Formate umfassen Drehzahlen: 33 1/3 U/min für Langspielplatten, 45 U/min für Singles, sowie 78 U/min bei älteren Shellac-Platten. Plattenspieler unterscheiden sich durch Belt- oder Direct-Drive-Systeme; weitere Einflussfaktoren sind Plattenzustand, Staub und Vibrationen, die Rausch- und Klirffaktoren erhöhen können.

Historisch dominierte die Schallplattenwiedergabe lange das analoge Audiofeld und erlebt auch heute im Vinylsegment ein beständiges Nutzerinteresse. Die Qualität der Wiedergabe hängt von der gesamten Abtastkette ab: Platte, Tonarm, Nadel, Vorstufe und Endstufe.