Schadstofffreiheit

Schadstofffreiheit bezeichnet die Eigenschaft eines Stoffs, Produkts oder Materials, frei oder nahezu frei von schädlichen Substanzen zu sein. Der Begriff ist kein fest definierter Rechtsbegriff, sondern wird je nach Kontext unterschiedlich verwendet. Oft wird er mit der Vermeidung gesundheitsschädlicher Chemikalien wie Formaldehyd, flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), Schwermetallen (Blei, Cadmium, Quecksilber) sowie Pestiziden verbunden.

Im Bauwesen und Innenraum wird darauf geachtet, dass Baustoffe, Oberflächen und Möbel möglichst geringe Emissionen aufweisen, um die Raumluftbelastung zu reduzieren. Emissionen werden nach Normen wie ISO 16000 und DIN EN 16516 getestet. Produkte können Zertifizierungen erhalten, die niedrige Emissionen bestätigen, oder mit Labels gekennzeichnet sein. Auf EU-Ebene existieren Grenzwerte für VOCs in Farben, Klebstoffen und Bauprodukten; darüber hinaus beeinflussen Verordnungen wie REACH und RoHS das Substanzspektrum vieler Produktkategorien.

Für Kosmetik, Lebensmittelkontaktmaterialien und Spielzeug gelten zusätzliche Vorgaben. Schadstofffreiheit bedeutet hier oft die Abwesenheit bestimmter unerwünschter Substanzen, etwa toxischer Metalle, PAK oder krebserzeugender Substanzen; die Sicherheit wird durch Verordnungen, Kennzeichnung und unabhängige Prüfungen gesichert. Analytische Nachweise erfolgen unter anderem mit ICP-MS für Metalle sowie GC-MS oder HPLC für organische Substanzen.

Der Begriff bleibt teils marketinggetrieben; vollständige Schadstofffreiheit ist in der Praxis selten absolut realisierbar. Verbraucher sollten sich auf geprüfte Zertifizierungen, Materialdatenblätter und Normkonformität verlassen.